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31. Januar 2020 farconsulting

Die wichtigsten Wohntrends der imm cologne 2020

Die inter­na­tio­na­le Ein­rich­tungs­mes­se imm colo­gne ist ein Spie­gel­bild aktu­el­ler Ein­rich­tungs­trends und reprä­sen­tiert den Erfin­dungs­reich­tum der Möbel­ma­cher. ambis­ta sprach mit dem Design-Jour­na­lis­ten und Trend­for­scher Frank A. Rein­hardt (FAR​.consul​ting) über die wich­tigs­ten Wohn­trends der imm colo­gne 2020.

Die imm colo­gne findet jedes Jahr statt. Ver­än­dert sich Ein­rich­tungs­bran­che in dieser Zeit grund­le­gend oder sind die Trend­ver­schie­bun­gen nur marginal?
Wir haben aktu­ell in Deutsch­land und auch in vielen ande­ren Län­dern zwei Themen, die die Men­schen auf die Straße trei­ben: das ist zum einen der Anspruch auf bezahl­ba­ren Wohn­raum und zum ande­ren der Kli­ma­wan­del, der auf­ge­hal­ten werden muss. Beide Themen haben einen unmit­tel­ba­ren Ein­fluss auf die Einrichtungsbranche.

Nach­hal­tig­keit war aber doch schon immer ein Thema in der Ein­rich­tungs­bran­che, oder zumin­dest schon recht lange. Was hat sich verändert?
Es ist rich­tig, dass Unter­neh­men ihre Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se zer­ti­fi­ziert, in neue, umwelt­freund­li­che Lackier­an­la­gen inves­tiert oder Bie­nen­völ­ker auf dem Fabrik­ge­län­de ange­sie­delt haben.

Das hat Medien und Kon­su­men­ten in der Ver­gan­gen­heit nicht wirk­lich inter­es­siert – es war eher schick und wurde ein Stück weit zur Selbst­ver­ständ­lich­keit, auch wenn es die Wett­be­werbs­ver­hält­nis­se beein­flusst hat und die Pro­duk­ti­ons­kos­ten am hei­mi­schen Stand­ort ten­den­zi­ell eher erhöht hat.

Gleich­wohl haben gerade viele deut­sche Unter­neh­men das Thema Nach­hal­tig­keit auch fernab einer öffent­li­chen Auf­merk­sam­keit intern vor­an­ge­trie­ben, weil es in der Unter­neh­mens­phi­lo­so­phie so ver­an­kert wurde. Das zahlt sich jetzt aus, weil immer mehr Kon­su­men­ten nach der „grünen Geschich­te“ hinter dem Pro­dukt fragen und so den Druck auf Unter­neh­men und Desi­gner erhöhen.

Bei der Kauf­ent­schei­dung zwi­schen zwei gleich­wer­ti­gen Pro­duk­ten wird in Zukunft immer öfter das Pro­dukt mit der authen­ti­schen, grünen Geschich­te gewin­nen. Denn es geht nicht mehr „nur“ um den Gesund­heits­aspekt „grüner“ Möbel, son­dern um unser aller Zukunft auf der Erde. Das ist den Men­schen bewusst gewor­den, und das macht den ent­schei­den­den Unter­schied aus.

Warum ist dieser Trend jetzt so wich­tig geworden?
Na ja, in Sachen Kli­ma­wan­del sind wir wohl an einer Weg­ga­be­lung ange­kom­men. Die Mensch­heit muss sich jetzt ent­schei­den, und wie so häufig ist es unsere unvor­ein­ge­nom­me­ne Jun­gend, die den Ernst der Stunde erkennt. Greta Thun­berg ist ein Symbol für diesen Ruck in der Gesellschaft.

Trend­for­scher spre­chen von „Gre­ta­sie­rung“. Marken der Ein­rich­tungs­bran­che, die in Sachen nach­hal­ti­ger Pro­duk­ti­on keine Kon­zep­te oder authen­ti­sche Geschich­ten anbie­ten können, die sie frei vom Ver­dacht des Green­wa­shings ver­tre­ten können, werden über kurz oder lang das Nach­se­hen haben – zumin­dest die­je­ni­gen, die sich jen­seits der Billig-Schie­ne bewegen.

Daher erhält aktu­ell der skan­di­na­vi­sche Ein­rich­tungs­stil auch noch mal einen Schub: Helle Holz­ar­ten, natür­li­che Stoffe und eher kleine Möbel passen besser in das Kon­sum­ver­hal­ten einer besorg­ten Fami­lie als Kunst­stoff­stüh­le, aus­la­den­de Sofa­land­schaf­ten oder hoch­wer­ti­ge Möbel mit vielen Lackschichten.

Hier müssen sich ganze Indus­trie­na­tio­nen neu erfin­den, wenn sie einen erheb­li­chen Ver­lust von Mar­k­an­tei­len ver­mei­den wollen. Und die imm colo­gne 2020 ist aktu­ell ein sehr wich­ti­ger Bench­mark für alle Einrichtungsmarken.

Ver­än­dert sich bei nach­hal­ti­gen Pro­duk­ten denn auch das Design?
Es ver­än­dert sich vor allem der Anspruch an die Qua­li­tät und an den nach­hal­ti­gen Pro­duk­ti­ons­pro­zess. Wir sehen schon seit eini­ger Zeit eine Ver­bes­se­rung der Qua­li­tät im Nied­rig­seg­ment. Im Design­be­reich garan­tie­ren Qua­li­tät und lang­le­bi­ges Design für den Kon­su­men­ten schon per se für ein nach­hal­ti­ges Kaufverhalten.

Hier geht der Trend klar zu tra­dier­ten Formen, die auf Klas­si­ker des Möbel­de­signs ver­wei­sen. Wem das zu lang­wei­lig ist, greift auf die nun zuneh­mend expe­ri­men­tell ori­en­tier­ten Öko-Ent­wür­fe der Möbel­de­si­gner zurück: In man­chen Super­markt werden die häss­li­chen Karot­ten ja auch nicht mehr auto­ma­tisch aus­sor­tiert. Natur­be­las­sen­de Möbel mit Ecken und Kanten stehen nicht nur für ein nach­hal­ti­ges Design, son­dern auch für Individualität.

Den­noch ist dieses Design auch nur eine Geste, ein Eye-Cat­cher für eine bestimm­te Kli­en­tel. Im All­ge­mei­nen sieht man nach­hal­ti­gen Möbeln nicht an, ob sie aus zer­ti­fi­zier­tem Holz und nach­hal­ti­ger Pro­duk­ti­on stam­men. Dem Preis merkt man es aber leider immer noch an. Doch das dürfte sich ändern.

Die zuneh­men­de Wahr­neh­mung des Kli­ma­wan­dels und die Sorge um unsere Umwelt wird in den nächs­ten zehn Jahren das Kauf­ver­hal­ten und die Trends in der Ein­rich­tungs­bran­che bestimmen.

Und welche Aus­wir­kun­gen hat das zweite von Ihnen ins Spiel gebrach­te gesell­schaft­li­che Trend­the­ma auf unser Wohnen?
Das ist ja bereits in vollem Gang. So ist es im Inte­ri­or Design urba­nen Stils ja nicht umsonst schick, die Küche in den Wohn­be­reich zu inte­grie­ren und ganz all­ge­mein groß­zü­gi­ge Raum­ein­drü­cke und „licht­durch­flu­te­te“ Apart­ments zu promoten.

Das spart ja auch ganz prag­ma­tisch Platz, ohne ein­zu­en­gen. Möbel werden mobi­ler und all­sei­tig vor­zeig­bar, weil man sie umstel­len und mit ihnen umzie­hen können muss. Stei­gen­de Mieten und klei­ne­re Woh­nun­gen werden den Bedarf nach platz­spa­ren­den Möbeln weiter vor­an­trei­ben. Seit eini­ger Zeit im Trend sind kleine und kom­pak­te Sofas und Sessel, deren Design sich häufig an klas­si­schen Typo­lo­gien orientiert.

Künf­tig noch mehr gesucht werden bezahl­ba­re Sys­tem­mö­bel und kom­pak­te Ein­zel­mö­bel­lö­sun­gen, die ska­lier­bar und auf unter­schied­li­che Raum­ma­ße anpass­bar, varia­bel und fle­xi­bel ein­setz­bar sind. Auch das Leben auf einer zwei­ten Ebene wird schick – das Hoch­bett kommt wieder oder Podest­bö­den, die viel Platz zum Ver­stau­en bieten.

Wei­ter­le­sen: Inter­view Frank A. Rein­hardt auf ambis​ta​.de (14.01.2020)


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16. September 2019 farconsulting

Dass Luigi (Lutz) Colani schon immer sein Auftreten benutzt hat, um Meinungen und Menschen zu polarisieren, war mehr als ein geschickter Marketing-Trick: Seine Begeisterung war so ansteckend, weil sie echt war. Colani prägte wie kein anderer beim Mann auf der Straße das Bild vom Design, aber auch das Denken in den Köpfen der deutschen Installateure.